Vor ein paar Tagen erreichte uns folgendes Gedicht der Hamburger Autorin Regina Manow auf das Franzbrötchen. Vielen Dank!

Franzbrötchen

Wir Hamburger finden die Franzbrötchen lecker.
Dies Plundergebäck führen sämtliche Bäcker,
jedoch nur in Hamburg – woanders höchst selten …
Für Auswand’rer mögen die Ausnahmen gelten.
Die Zimtbrötchen wurden in China gesichtet,
Australien hat sie wohl auch – wird berichtet.
Sogar Argentinier dürfen sie naschen –
begeistert, doch das mag uns nicht überraschen.

Wie kommt es, dass diese gedoppelten Schnecken
den Menschen in Hamburg so wunderbar schmecken?
Halb sabschig, halb krustig mit klebriger Süße
vermitteln sie lebhafte Kinderglück-Grüße.
Auch manche Touristen bekennen zufrieden,
sie hätten sich wegen des Backwerks entschieden,
die Hansestadt wieder einmal zu besuchen …
Er ist halt beliebt, dieser zimtige Kuchen!

Weshalb diese Brötchen den Franz-Namen tragen,
vermag man bis heute nicht sicher zu sagen.
In Altona gab es vor zweihundert Jahren
– zur Zeit, als hier Truppen Napoleons waren –
den Backmeister Thielemann, der sich bemühte,
französische Hörnchen besonderer Güte
für jene Soldaten zum Frühstück zu backen.
Sie war’n zwar gerollt, doch als flachere Placken.

Vielleicht war’s auch anders – wer kann das schon wissen?
Das Hamburger Kultgebäck mag man nicht missen …
Wenn Zucker und Zimt auf der Zunge zergehen,
dann muss man auch nicht mehr den Ursprung verstehen.
Ein Hauch von Zitrone setzt tolle Akzente
und sorgt für genussreiche Freuden-Momente.
Ganz ehrlich, das braucht man als Mensch doch zuweilen
und mag das getrost mit der ganzen Welt teilen!

(März 2018)

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